Die Hahnlachmühle
Wie die Waldmühle liegt auch die Hahnlachmühle an der Modau. Sie befindet sich im sogenannten „Dreiländereck“ der Gemeinden Crumstadt – Biebesheim – Stockstadt am Rhein, gehört aber zur Stockstädter Gemarkung. Die vierseitige Hofanlage besteht aus massiven Wirtschaftsgebäuden und dem zweigeschossigen vollständig mit Klinkern verkleideten Wohnhaus. Dahinter wird eine Fachwerkkonstruktion vermutet, deren Obergeschoss hofseitig etwas vorkragt. Die übrigen Gebäude unterschiedlicher Zeitstellungen sind überwiegend in Kalk- Bruchsteinmauerwerk beziehungsweise in Backsteinmauerwerk errichtet. Der Hof ist vollständig gepflastert, ebenso der von Norden auf die Mühle zuführende Weg.
Der Mühlenstandort könnte bereits auf das Ende des 16. Jahrhunderts zurückgehen, als Landgraf Georg I von Hessen – Darmstadt mit umfangreichen Maßnahmen sein Land modernisierte. Gesicherte Nachweise zur Hahnlachmühle existieren im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt um 1704/06.
Im Jahre 1907 verkaufte die langjährige Müllerfamilie Engel – daher wurde diese Mühle früher auch „Engelsmühle“ genannt – die Hahnlachmühle mit den dazugehörenden Grundstücken an die Familie Athen, worauf sich im Volksmund die Bezeichnung „Athensmühle“ durchsetzte.
Bereits vor dem II Weltkrieg wurde zusätzlich ein Gasgenerator installiert, da die Wasserkraft alleine zum Antrieb der Mühle nicht mehr ausreichte. 1959 wurde schließlich der Mahlbetrieb auf der Hahnlachmühle eingestellt. Erst im Jahre 1960 schloss man die Hofanlage an das öffentliche Stromnetz an, vorher wurde der Strom durch das Wasserrad erzeugt.
Nachdem das Mühlrad seine Bedeutung verloren hatte, erfolgte dessen Ausbau. Den Mühlradkern erhielt ein Mühlradbauer zur Restaurierung und zum weiteren Einbau in einer anderen Mühle. Die Maschinen der Mühle wurden ebenfalls ausgebaut und der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde für diverse Museen zur Verfügung gestellt. Die Mühle befindet sich in Privatbesitz, eine Besichtigung ist leider nicht möglich.