Evangelische Kirche Stockstadt am Rhein

Die Evangelische Kirche in der Kirchstraße 10

Evangelische Kirche in Stockstadt

Die in sehr feinen gotischen Formen gehaltene Evangelische Kirche zu Stockstadt am Rhein wurde in den Jahren 1607/08 erbaut. Landgraf Ludwig V von Hessen Darmstadt, dessen Wappen – und das seiner Gemahlin Magdalena von Brandenburg – sich bis heute an der im prachtvollen Renaissancestil gestalteten Stuckdecke der Kirche befinden, gilt als der „Oberste Bauherr“ dieser Kirche.
An der südlichen Außenwand des Kirchenschiffs befinden sich noch vier historische Grabplatten, die aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen. An der Nordwand des Kirchenschiffs ist ein Stein eingelassen, der vermutlich das Abbild des Schweißtuches mit dem Antlitz Jesu Christi zeigt (Schweißtuch der Veronika) und womöglich noch von der Vorgängerkirche stammt, die im Bereich der heutigen Hintergasse 21 zu suchen ist.
Der 46 m hohe Kirchturm fiel 1704 einem Blitzschlag zum Opfer, er wurde aber 1710 neu aufgebaut. In ihm befinden sich drei Glocken, dies sind die 1705 gegossene 776 kg schwere „Elfuhrglocke“, die ebenfalls 1705 gegossene 450 kg schwere „Zehnuhrglocke“ und die 1955 gegossene 232 kg schwere „Schulglocke“.
Beachtenswert ist auch das mittlere Fenster im Altarraum. Es zeigt neben dem Reformator Martin Luther den Schwedenkönig Gustav Adolf mit den dazugehörigen Wappen. Die Abbildung hält die Erinnerung an den Rheinübergang des Schwedenkönigs mit seinen Soldaten fest, der im Jahre 1631 in unmittelbarer Nähe von Stockstadt stattfand.
Die Kirche wurde über die Jahrhunderte mehrfach restauriert und umgestaltet. Ihre grundlegende räumliche Aufteilung erhielt sie während der Renovierung von 1880. Die letzte große Restauration fand in den Jahren 1973/75 statt.