Schwedensäule und Schwedenkirchhof

Schwedensäule und Schwedenkirchhof

Die Schwedensäule ist ein Denkmal in der Knoblochsaue. Sie erinnert an den Rheinübergang des Schwedenkönigs Gustav Adolf mit seinen Truppen im Dreißigjährigen Krieg am Hahnensand bei Erfelden, der am 7./17. Dezember 1631 stattfand. (Anmerkung: In Schweden galt damals der Julianische Kalender, das waren jeweils zehn Tage früher.)

Ludwig Bechstein berichtet in seinem 1853 erschienenen Deutschen Sagenbuch, dass der schwedische König zunächst mit vier Begleitern den Rhein in einem kleinen Boot befahren und nahe dem linksrheinischen Oppenheim verschanzte spanische Einheiten ausgemacht habe. Die Spanier hatten auf der damals linksrheinischen Halbinsel Kühkopf Stellung bezogen, um Oppenheim als militärischen Vorposten zu schützen. Um nun mit seinen Truppen von der rechten Rheinseite aus über den Fluss zu gelangen, ließ Gustav Adolf die Scheunentore der örtlichen Bauern aushebeln und auf die wenigen verfügbaren Nachen montieren. Auf diese Weise setzten seine Truppen, mehrere tausend Mann Infanterie, dazu Reiter und Artillerie in unbekannter Stärke, aufs andere Ufer über. Der Übergang über den damals etwa 300 m breiten Rhein erfolgte an zwei Stellen und die Schweden schlugen die spanischen Truppen auf dem Kühkopf. Es gelang den Schweden daraufhin Oppenheim im Sturm zu nehmen. Dieser Rheinübergang gilt als eine der herausragenden militärischen Leistungen im Dreißigjährigen Krieg. Eine unmittelbare Folge war, dass Mainz in die Hände der Schweden fiel.

Die zwölf Meter hohe Säule wurde bereits 1632 auf Befehl Gustav Adolfs durch den Festungsbaumeister Matthäus Staud errichtet. Ludwig Bechstein beschreibt sie in seinem Deutschen Sagenbuch als „eine hohe Säule auf vier Kugeln, die das Postament trägt, ruhend, in Form eines Obelisken. Auf der Spitze trug sie den sitzenden schwedischen Wappenlöwen mit behelmtem und gekröntem Haupt, in den Vordertatzen Schwert und Reichsapfel haltend.“ So stellt sich die Säule auch heute noch dar. Allerdings befindet sich die Schwedensäule heute nicht mehr an ihrem ursprünglichen Standort. Sie wurde im 18. Jahrhundert wegen drohender Unterspülung landeinwärts versetzt.

Der Löwe zeigt mit seinem Schwert in Richtung des Schlachtfeldes auf dem Kühkopf. Der Ort, an dem die Kämpfe im Dezember 1631 ausgetragen wurden, trägt heute noch den Namen “Schwedenkirchhof”.